Am 29. Juni 2021 traf sich der Verein Silent Rider zu einer digitalen Mitgliederversammlung der bundesweit zu findenden Mitglieder, um sowohl die Finanzen als auch die Satzung zu beraten aber auch um das Personalgerüst für die kommenden Aufgaben sowie die Ausrichtung festzulegen.

Nach dem motivierenden Bericht des Vorsitzenden, Herrn Karl Heinz Hermanns, aus dem die Tätigkeiten, Erfolge aber auch kritischen Momente und Entscheidungen des Vereins dargestellt wurden, erfolgte der Kassenbericht und eine einstimmige Entlastung des Vorstandes. Danach wurde ausgiebig über die Vereinssatzung diskutiert und diese für die Zukunft angepasst.

Dann galt es einen neuen geschäftsführenden Vorstand zu wählen, denn drei der vier Mitglieder des geschäftsführenden Vorstandes – die Herren Karl-Heinz Hermanns, Axel Buch und Peter Cremer- wechselten bei der letzten Kommunalwahl freiwillig aus dem aktiven Bürgermeisteramt in den verdienten Ruhestand und möchten sich zwar als Beisitzer weiter im Verein engagieren, die Tätigkeiten im geschäftsführenden Vorstand jedoch den aktiven Bürgermeister*innen überlassen. Auf Vorschlag des scheidenden 1. Vorsitzenden wurde als neuer 1. Vorsitzender der bisher dem geschäftsführenden Vorstand schon als Kassierer angehörige Bürgermeister der Stadt Nideggen, Herr Marco Schmunkamp, einstimmig gewählt. Neben ihm vervollständigen den neuen Vorstand mit einstimmigen Votum als 2. Vorsitzender Herr Bernd Goffart, Bürgermeister der Gemeinde Simmerath, als Kassiererin Frau SabinePreiser-Marian, Bürgermeisterin der Stadt Bad Münstereifel und als Schriftführer, Herr Ingo Pfennings, Bürgermeister der Stadt Schleiden.

Der neue Vorsitzende bedankte sich aus vollem Herzen für die unfassbar wertschätzende Arbeit des bisherigen Vorstandes und konnte die aus dem geschäftsführenden Vorstand ausscheidenden Kollegen dann als drei von zehn neuen Beisitzer*innen begrüßen und sich derer Unterstützung auch in Zukunft gewiss sein. Die Schlagkräftigkeit des gesamten Vorstandes wird dann durch die Ergänzung mit Beisitzer*innen aus der Städteregion Aachen (Kreisdirektorin Frau Birgit Nolte), den Kommunen Heimbach (BM Jochen Weiler), Nettersheim (Herr Hans Peter Schell), Roetgen (BM Jorma Klauss) und Hürtgenwald (BM Andreas Claßen), dem Märkischen Kreis (Landrat a.D. Thomas Gemke) und Wermelskirchen (Herr Jürgen Steeger) noch wesentlich erhöht.

Der neue Vorsitzende gab auch den ersten Einblick in die nahe Zukunft des Vereins. Er stellte dar, dass das grundsätzliche Ziel des Vereins in Bezug auf dessen Gründung, dass sich Landes- und Bundespolitik ernsthaft mit dem Thema Motorradlärm befassen und bestenfalls auch erkennen, dass gesetzlichen Rahmenbedingungen verändert werden müssen, sicher als erfüllt angesehen werden kann. Darauf darf der Verein auch stolz sein. Jedoch stellt er auch in Frage, ob Land und Bund neben den derzeit ausgerufenen Plakat- und Sensibilisierungsaktionen auch tatsächlich die notwendigen Veränderungen zum Schutz der Anwohner*innen verfolgen und umsetzen. Dies im Blick zu behalten sei auch Aufgabe des Vereins.

Er wird in den nächsten Wochen mit dem neuen Vorstand darüber hinaus die Themen Beitragsordnung und Zielausrichtung intensiv bearbeiten, denn aus seiner Sicht ist es nun nach den ersten zwei Jahren an der Zeit, wesentlich konkreter das Gesicht auch der Anwohner zu sein. Weg vom Abstrakten soll es auf die Straße gehen, und zusammen mit den Betroffenen soll die Stimme weiterentwickelt werden. Vernetzung und Verständnis füreinander ständen im Vordergrund. Es ist aus seiner Sicht in Zukunft z.B. nicht Aufgabe des Vereins, detaillierte technische Vorgaben oder Forderungen zu stellen, sondern die Interessen der Betroffenen zu kommunizieren. Als Bsp. nannte er die Forderung nach max. 80dB als Schallobergrenze am Motorrad. Diese ist und bleibt ein Streitthema, aber die Formulierung muss verändert werden. Es geht bspw. darum die 80dB oder besser die dann festgestellte gesundheitsschädigende Grenze beim Anlieger nicht zu überschreiten und nicht am Motorrad, denn

auf freier Strecke mit gutem Schallschutz ist auch wesentlich mehr an den Fahrzeugen ok, da beim Anlieger dann nicht mehr als 80dB ankommen würde. Die detaillierte Bewertung mit welchen technischen Möglichkeiten dies dann erfüllt werden kann, obliegt dann Land und Bund mit ihren Fachleuten und nicht dem Verein, dessen Kernkompetenz dies sicher nicht ist.

Wichtig ist ihm ebenfalls die verschiedenen Interessengruppen der Anwohner in der Republik noch besser zu vernetzen und eine gemeinsame Stimme zu entwickeln.

Im Herbst soll daher bereits eine richtungsweisende Mitgliederversammlung stattfinden, in der über genau diese Zukunftsthemen entschieden wird, um eine spürbare Verbesserung bei den Betroffenen zu erreichen, auch wenn er klarstellt, dass dies ein Prozess ist, in dem Ausdauer gefragt ist. An der Ausdauer soll es seiner Meinung nach jedoch nicht scheitern.

Marco Schmunkamp

Vorsitzender Silent Rider e.V.